Klima-Geschichte
Die Eiswüste der Antarktis
gehört zu den unwirtlichsten Orten der Erde - doch das war nicht immer so.
Bohrkerne vom Ozeangrund vor dem Südkontinent legen nahe, dass es vor 52
Millionen Jahren in der Region sehr warm war. Es gibt Hinweisen auf einen
Regenwald an der Küste der Antarktis, wie er heute nur in den Tropen vorkomme.
Es war damals dort 50 bis 60 Grad wärmer als heute.
Verantwortlich dafür der
hohe Gehalt an Kohlendioxid in der Atmosphäre und warme Meeresströmungen.
Im
Inneren der Antarktis sah es aus wie heute in Neuseeland.
An den Küsten hätten
selbst im Winter milde zehn Grad plus geherrscht - trotz dreimonatiger
Polarnacht. Im Inneren des Kontinents sei es merklich kühler gewesen, dort habe
es gemäßigten Regenwald mit Südbuchen und Araukarien gegeben, so wie heute in
Neuseeland.
. . . und heute . . .
Ist die Antarktis
ist in jeder Hinsicht ein klimatischer Extremfall. Sie ist der kälteste
und zugleich windigste aller Kontinente.
In der russischen
Station Wostok auf dem Polarplateau wurde am 21. Juli 1983 mit -89,2°C die
tiefste jemals gemessene Temperatur erreicht.
Die Gründe für die
eisigen Temperaturen
An den Polen
erreicht nur wenig Sonneneinstrahlung, da sehr flacher Winkel.
Die ständige, dicke
Eisbedeckung reflektiert zum großen Teil die Sonneneinstrahlung in den Weltraum
zurückgeworfen wird, statt den Kontinent zu erwärmen. Dieser Effekt wird
dadurch verstärkt, dass der Wasserdampf, der normaler weise die
Wärmeabstrahlung verhindert, in der Antarktis gefroren und somit als
Treibhausgas unwirksam ist.
Hinzu kommt, dass
die Antarktis von allen Kontinenten die grösste durchschnittliche Höhe aufweist.
Schließlich fehlt ein Meer unmittelbar am Pol, das mildernd wirkt. Daher kann
die Antarktis auch nicht von warmen Strömungen profitieren, die auf der
Nordhalbkugel, zum Beispiel in Form des Golfstromes, bis in die Polarregionen
vordringen.
Grundsätzlich gilt,
dass die Temperaturen von Norden nach Süden abnehmen. Die Antarktische
Halbinsel ist die mit Abstand "wärmste" Region des Kontinents,
da sie am weitesten nach Norden reicht; im Hochsommer im Dezember und
Januar steigt das Thermometer am Tage über den Gefrierpunkt.
Vereinzelt sind dort tagsüber bis zu 15°C möglich.
Die Temperatur in
den übrigen Küstenregionen liegt bei 0 bis -25°C. Das Innere der Antarktis ist
aufgrund der größeren Höhen und der weiten Entfernung zum Meer wesentlich
kälter. In dieser kältesten Gegend des Kontinents steigt das Thermometer auch
im Südsommer selten über -20°C an. Die Jahresdurchschnittstemperatur liegt hier
bei -55°C. Tiefstwerte werden im lichtlosen Südwinter im Juni und Juli
erreicht. Dann reichen die Temperaturen im Landesinneren von -40 bis -70°C, an
der Küste von -15 bis -35°C.
Die Luft über der
Antarktis ist normalerweise so kalt, dass sie Wasserdampf nicht halten kann.
Daher gibt es kaum Niederschläge. In der Regel handelt es sich bei den
antarktischen Niederschlägen um Schnee. Geringer Schneefall im Inneren, zur
Küste hin jedoch deutliche Zunahme.
Im Landesinneren
werden des Öfteren Windgeschwindigkeiten von über 250 km/h gemessen.
Das Adélieland verzeichnet einen Rekord von 340 Sturmtagen im Jahr. Schneestürme sind
daher für die Antarktis typisch. Sie wehen in der Regel vom Polarplateau
zur Küste hin.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen