Der Kontinent Antarktika
als Satellitenaufnahme
ein Größenvergleich
Die nächstgelegenen
größeren Landmassen sind Feuerland an der Südspitze Südamerikas, das Kap
Agulhas in Südafrika sowie die Inseln Tasmanien und Neuseeland.
Der Antarktische
Eisschild (auch Antarktisches Inlandeis) ist eine der beiden polaren
Eiskappen. Er ist die größte eigenständige Eismasse der Erde und bedeckt den
antarktischen Kontinent (Antarktika) nahezu vollständig. Die Fläche des
Eisschildes wird auf 13,856 Millionen Quadratkilometer geschätzt, das
Eisvolumen auf 26,37 Millionen Kubikkilometer. Für die durchschnittliche
Eisdicke wird ein Wert von 2,16 km angenommen, die maximale bekannte Eisdicke
wurde mit 4776 Metern in Adélieland gemessen
Die Küste
Antarktikas besteht zu einem großen Teil aus
Schelfeis. Die zwei größten Schelfeise, das Filchner-Ronne-Schelfeis und
das Ross-Schelfeis, bedecken eine Fläche, die jeweils größer als Deutschland
ist.
Typisch für die Antarktis sind gigantische Tafeleisberge, die regelmäßig vom
Schelfeis abbrechen und auf dem Meer treibend tausende Kilometer zurücklegen
können. Es kann mehrere Jahre dauern, bis ein großer Eisberg
Der antarktische Kontinent ist von einer riesigen
Packeiszone umgeben, in der sich wegen des sauerstoffreichen Wassers eines der
üppigsten Ökosysteme der Welt entwickelt hat. In den Meeren wimmelt es von
riesigen Schwärmen antarktischen Krills,
der Anfang der Nahrungskette für die zahlreichen Meeres- und Landtiere, wie
Fische, Wale, Kalmare, Ohrenrobben, Seehunde, Pinguine und zahlreiche
Meeresvögel.
Auf dem antarktischen Packeis brüten zwei Pinguinarten: Der Kaiserpinguin und der Adeliepinguin.
Zu den auf dem antarktischen Kontinent brütenden Vögeln zählen jedoch auch 19
flugfähige Vogelarten wie der Königsalbatros sowie der Schneesturmvogel und der
Silbersturmvogel, die beide zum Teil auf hundert Kilometer landeinwärts
liegenden Bergen brüten, die eisfrei hervorragen.
Unter den Robben,
die in der Antarktis an Land gehen, sind vor allem die Weddellrobbe, der
Krabbenfresser und der Seeleopard erwähnenswert. Im Sommer kommen noch mehr als
100 Millionen Zugvögel hinzu, die auf dem Packeis und den vorgelagerten Inseln
brüten. Es wurde geschätzt, dass allein die Wale des Südlichen Ozeans etwa 55
Millionen Tonnen Tintenfische fressen, das entspricht etwa drei Viertel der
Menge des Fischfangs der weltweiten Fischereiflotten.
Im Gegensatz zum vielfältigen Leben in den Ozeanen
und an den Schelfeisrändern erscheinen die wenigen eisfreien Regionen, die auch als antarktische Oasen bezeichnet
werden und die sich im Innern der Antarktis befinden, öde und leer, da hier
kaum höher entwickelte Lebensformen vorgefunden werden.
Weit entfernt von den Welthandelsrouten, unwirtlich
und lebensfeindlich, war die Antarktis von der Kolonialisierung des 19. und
frühen 20. Jahrhunderts nicht betroffen. Auch die Staaten, die klassische Territorialansprüche geltend machen,
mussten sich eingestehen, dass die tatsächliche Durchsetzung derartiger
Ansprüche schlichtweg unrealistisch ist.
Auf der Grundlage des Antarktisvertrags von 1959 hat
sich das Antarktische Vertragssystem entwickelt, das unabhängig von der UNO ist
und die Antarktis von wirtschaftlicher Ausbeutung und militärischer Nutzung
freistellt.
Der Tourismus beschränkt sich im Wesentlichen auf
die Monate November bis Februar. Während 1990/91 1.055 Touristen in die
Antarktis kamen, waren es in der Saison 2010/11 bereits 34.000 Touristen
(2008/09 sogar 40.000). Nach den USA stellt Deutschland die zweitgrößte
Besuchergruppe. Beliebtester Startpunkt für Antarktisreisen ist Ushuaia am
Südzipfel Argentiniens. Von dort aus ist die antarktische Halbinsel durch die
Drake-Passage zu erreichen und nur etwa zwei Tagesreisen entfernt.
Es gibt keinerlei Beweise für die Anwesenheit von
Menschen in der Antarktis vor dem 19. Jahrhundert. James Cook durchkreuzte den
Südlichen Ozean in den Jahren von 1772 bis 1775 und überquerte dabei 1773 als
wahrscheinlich erster Mensch den Südlichen Polarkreis, aber Packeis
verhinderte, dass er die Antarktis selbst zu Gesicht bekam. Die erste
Antarktisexpedition von Scott (1901–1904) näherte sich dem Südpol bis auf 850
km (480 Meilen). Die Nimrod-Expedition (1907–1909) von Ernest Henry Shackleton,
ehemals Mitglied von Scotts Mannschaft, näherte sich dem Südpol bis auf 180 km
(97 Meilen), bevor sie zur Umkehr gezwungen war. Am 14. Dezember 1911 erreichte
Roald Amundsen mit einer norwegischen Expedition als erster den Südpol, einen
Monat bevor Robert Falcon Scott und seine Begleiter, die zuerst in der
Antarktis angekommen waren, am Pol anlangten. Scott wurde auf seinem Rückweg
durch einen Schneesturm aufgehalten – er und alle seine Begleiter starben durch
die herrschende außergewöhnliche Kälte.Am 28. November 1979 prallte
Air-New-Zealand-Flug 901 infolge eines Navigationsfehlers gegen den Mount
Erebus. Reinhold Messner und Arved Fuchs durchquerten als Erste vom 13.
November 1989 bis zum 12. Februar 1990 den gesamten Kontinent über den Südpol
in 92 Tagen zu Fuß. 1996 wurde durch Satellitenaufnahmen ein riesiger See aus
flüssigem Wasser entdeckt. Der Wostoksee liegt unter einem 3.600 Meter dicken
Eispanzer in der Nähe der russischen Station Wostok.
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