Ein paar Antworten
Auch - oder besonders - die Antarktis kann Fragen auslösen - und - eine spontane Antwort fällt durchaus schwer; so J.G.: ist die Antarktis größer als Australien, oder wie sieht die Antarktis unter dem Eis aus - welche Landschaften sind darunter verborgen; wie dick ist denn das Eis überhaupt?
Der Antarktische Eisschild (auch Antarktisches Inlandeis) ist eine der beiden polaren Eiskappen. Er ist die größte eigenständige Eismasse der Erde und bedeckt den antarktischen Kontinent nahezu vollständig. Für die durchschnittliche Eisdicke wird ein Wert von 2,16 km angenommen, die maximale bekannte Eisdicke wurde mit 4776 Metern in Adélieland gemessen.
Im antarktischen Inlandeis sind etwa 90 Prozent des Eises
und knapp 70 Prozent des Süßwassers der Erde gebunden. Bei vollständigem
Abschmelzen ergäbe dies einen globalen Meeresspiegelanstieg um etwa 61,1 Meter.
In Ostantarktika liegt der Eisschild auf einer großen Landmasse auf, wohingegen
sich der Untergrund des Westantarktischen Eisschildes bis zu 2500 Meter unter
dem Meeresspiegel befindet. Ohne die Anwesenheit des Eises wäre diese Region
vom Meer bedeckt; man spricht daher auch von einem marinen Eisschild.
Der Antarktische Eisschild ist nahezu vollständig von
Schelfeistafeln umgeben, die von den Eisströmen und Auslassgletschern des
Eisschildes gespeist werden. Die größte Eisfläche ist das Ross-Schelfeis.
und
Die Antarktis ist ein gar nicht so kleiner Kontinent:
immerhin größer als Australien und Europa
hier der Vergleich mit Australien/Ozeanien:
Ich habe einen interessanten Artikel über die Beschaffenheit der Antarktis vor dem Eis gefunden. Auch wird hier das Thema Methan behandelt. Der Artikel ist zwar etwas älter, aber interessant. Vielleicht findest Du ja noch mehr darüber :-)
AntwortenLöschen"Bevor der Eispanzer entstand, gab es dort Böden und Tundren. Also muss unter dem Eis Kohlenstoff vorhanden sein. Außerdem leben dort Mikroorganismen und es gibt so gut wie keinen Sauerstoff. Das sind ideale Bedingungen für die Produktion von Methan. Deshalb kamen wir auf die Idee, dass diese Gebiete ähnlich funktionieren könnten wie riesige Feuchtgebiete – Feuchtgebiete unter Eis."
Feuchtgebiete sind bekannt dafür, dass Mikroorganismen in ihnen unter Sauerstoffabschluss große Mengen Methan produzieren. Durch die Hitze des Erdinneren ist es auch unter dem Eispanzer der Antarktis feucht. Aber niemand weiß, wie Feuchtgebiete funktionieren, die seit Jahrmillionen unter Eis begraben sind. Genau das wollten Jemma Wadham und ihre Kollegen herausfinden.
"Wir haben zahlreiche Gletscher in der Arktis und Antarktis besucht und Sedimentproben aus dem Boden unter dem Eis hervorgeholt. Mit ihnen haben wir im Labor Experimente gemacht und konnten nachweisen, dass in diesen Sedimenten Mikroorganismen leben, die Methan produzieren, wenn auch sehr langsam. Wir konnten also prinzipiell zeigen, dass unter dem antarktischen Eispanzer Methan produziert werden kann, aber wir konnten natürlich nicht direkt messen, wie viel."
Dafür nutzten die Forscher ein Computermodell, das sie mit verschiedenen Annahmen fütterten. Denn wie viel Methan die Organismen produzieren, hängt entscheidend davon ab, wie viel Nahrung, also wie viel organischer Kohlenstoff ihnen zur Verfügung steht. Und das wiederum ist unbekannt. Deshalb schätzt Jemma Wadham, dass unter dem Eis der Antarktis Methanvorräte lagern, die 70 bis 390 Milliarden Tonnen Kohlenstoff entsprechen, je nachdem ob wenig oder viel Nahrung vorhanden ist. Stimmen ihre Schätzungen, stellt die Antarktis einen ähnlich großen Methanspeicher dar wie die Permafrostböden der Arktis.
"Methan ist ein sehr wirksames Treibhausgas. Sollte es aus den Sedimenten heraus in die Atmosphäre gelangen, hätte das einen spürbaren Effekt."
Ein Effekt, der eintreten könnte, wenn das Eis der Antarktis weiter schmilzt. Der US-Geowissenschaftler und Ökologe John Priscu von der Montana State University ist fasziniert von den Computersimulationen der Britischen Gletscherforscherin. Er untersucht seit vielen Jahren, wie Leben unter extremen Bedingungen funktionieren kann.
"In den nächsten ein bis zwei Jahren werden drei Nationen zum ersten Mal überhaupt unter den Eispanzer gelangen und dann Jemma Wadhams Schätzungen überprüfen können. Ein russisches Team wird Proben aus dem Wostoksee holen, britische Forscher werden den Ellsworth-See in der Westantarktis untersuchen und wir vom US-Team werden Proben im subglazialen Whillans See nehmen."
Alle drei Seen sind tief unter dem Eispanzer der Antarktis begraben, genau dort also, wo Jemma Wadham die großen Methanspeicher vermutet. Priscu:
"Aufgrund ihrer Studie sind wir gerade dabei, unsere Untersuchungsmethoden zu ändern. Wir werden jetzt gezielt nach methanproduzierenden Organismen Ausschau halten."
Im Januar 2013 wollen John Priscu und seine Kollegen aufbrechen zu ihrer Expedition in die Antarktis. Dann wird sich zeigen, wieviel Methan wirklich unter dem nicht mehr ewigen Eis schlummert.